Das Leben findet nur im gegenwärtigen Moment statt. Wir leben nur in diesem Moment. Unsere Vergangenheit sind Erinnerungen und unsere Zukunft gibt es nur in unserer Vorstellung. Und dennoch beschäftigen wir uns die meiste Zeit mit unserer Vergangenheit (und bewerten die Erinnerungen z.B. als “schön” oder “belastend”. Oder unserer Zukunft (und bewerten diese oft mit Vorfreude auf der einen oder Unsicherheit/Angst auf der anderen Seite).
Weil wir die längste Zeit unserer Evolution Gefühlswesen waren und erst relativ kurze Zeit Denkwesen, erzeugen wir permanent Stress in uns. Wir halten Ausschau nach Hinweisen auf Bedrohung und lösen dann unbewusst den Flucht- oder Angriffreflex aus (flight or fight).
Wenn wir uns im Stress halten, werden wir von unserem uralten Gehirn-Anteil gesteuert. Da geht es oft sofort ums Überleben. Gönnen wir uns nicht genug Ruhe, um den Stress wieder abzubauen, kann die Anspannung gesundheitliche Folgen haben. Außerdem wird unsere Kreativität blockiert und der Kopf mit kreisenden Gedanken gefüllt.
Hier setzt Achtsamkeit und Meditation an. Mit leicht zu erlernden Übungen ist es möglich, die nötige Entspannung in den Alltag zu integrieren, um Energie nicht zu blockieren sondern fließen zu lassen. Um kreativ das Leben zu gestalten. Und an die eigenen Talente und Fähigkeiten optimal ranzukommen. Um alte Muster zu erkennen in den Momenten der Stille und der Verbundenheit. Und diese dann auch mit dem rationalen Verstand bearbeiten zu können. Mit Achtsamkeit ist es möglich, dass der Frontale Kortex das primitive Gehirn für eine Zeit übertrifft (vertikale Integration). Dann wird es uns möglich, uns selbst zu beobachten und zu neuen Erkenntnissen über uns selbst zu kommen.
Wir kommen dann an Themen ran, die uns oft nicht gefallen und das Leben kann sich dann sogar schwerer anfühlen für eine Zeit. Aber für unsere psychische und physische Gesundheit ist es im Endeffekt viel besser, als im unbewussten Zustand zu verharren. Unsere Bewusstwerdung kann sich positiv auf alle unsere zwischenmenschlichen Beziehungen auswirken. Und vor allem auf die Beziehung zu uns selbst, die wir oft nicht so wichtig nehmen. Aber diese Beziehung ist der Schlüssel und der allererste Ansatzpunkt für unsere Potentialentfaltung – oft auch der schwerste Schritt.
Für LIEBE ist SELBSTliebe wichtig.
Für das Thema “Liebe”, das für mich zentral ist, gilt aber doch: Wenn du dich nicht vollständig magst und annimmst, wie du bist – wie soll es dann ein anderer Mensch tun. Oft erhoffen wir uns von einer Beziehung, dass wir dort endlich die Liebe finden, die uns selbst fehlt. Ein Klassiker – denn der Partner ist hier hoffnungslos überfordert, und sucht gegebenenfalls sogar das Weite. Und das aus gutem Grund, denn dazu ist er/sie nicht da.
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